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Grund zum Staunen

Ein Hausausflug ins Hamburger Miniaturwunderland (Danke für die Freikarten!) im Januar erfreute die Hausgemeinschaft sehr – was es da alles zu bestaunen gibt!

Elena Klett mit der Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs im "Salon" von Brot & Rosen (Foto (c) Markus Scholz)

von Elena Klett / März 2017

Vergessen wir nicht zu staunen, so wie es kleine Kinder tun!“ sagte Erzbischof Dr. Stefan Heße in seiner Predigt neulich im Rahmen des Kommunitätentreffens, an dem ich gemeinsam mit Uta Gerstner teilgenommen habe.

Staunen, das tue ich hier bei Brot & Rosen immer wieder. Nicht nur darüber, was unsere Mitbewohner*innen in der Küche zaubern, sondern vor allem auch darüber, welche Leute hier zusammenkommen und miteinander ins Gespräch kommen. Zum Beispiel als uns die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs besuchen kam. Gemütlich saßen wir auf dem Sofa und unterhielten uns. Vor allem auch unsere Mitbewohnerin Elizabeth freute sich sehr und sagte zu ihr: „Sie sind die erste Bischöfin, die ich sehe. In meinem Land würde eine Bischöfin nicht einfach neben einem auf dem Sofa sitzen.“ Hier in Deutschland vielleicht auch nicht überall, aber bei Brot & Rosen ist Einiges möglich. Es wurde gegrübelt, geredet, gelacht, und als sich die Bischöfin von mir verabschiedete, sagte ich zu ihr „Sie sind auch die erste Bischöfin, die ich kennenlerne. Ich bin nämlich katholisch! Es ist schön, mal eine Bischöfin kennenzulernen!“ Woraufhin wir uns umarmten, das ist auch Ökumene.

Ich staune auch immer wieder darüber, wie gut wir uns hier verstehen. Oft sitzen wir lange zusammen und reden miteinander, und lachen vor allem ganz viel zusammen. Das tut gut und ist sehr schön zu sehen, wie gut wir uns verstehen, obwohl (oder auch manchmal gerade weil) wir aus verschiedenen Ländern kommen. Wenn wir zusammen sind, fühlt es sich für mich so an, als ob wir Freund*innen sind, die gemeinsam aufgewachsen sind. Ich bin mir sicher, dass ein Mensch, der den Raum betreten und uns nicht kennen würde, einfach nur denken würde, dass wir gute Freund*innen sind, die sich schon lange kennen.

Neulich erzählte mir einer der Mitbewohner, wie gut es ihm tue, einfach so herzlich lachen zu können, bei all dem Schweren, was er in seinem Leben erlebt hat und erlebt. Dieser Satz von ihm hat mich sehr gerührt. Da ich selbst ein Mensch bin, der gerne lacht, kann ich mir gut vorstellen, was für ein schönes Gefühl das sein muss, einfach mal wieder unbeschwert lachen zu können. Diese Momente haben oft fast etwas Magisches. Gut, auch wir können hier nicht einfach Papiere herzaubern oder Staatsangehörigkeiten „sicherer Herkunftsländer“ wegzaubern oder was noch besser wäre: „Weltfrieden herzaubern“ - auch wir kochen nur mit Wasser. Aber es ist schon toll zu sehen, welche schönen Begegnungen hier zustande kommen – vor allem in einer Zeit, in der weltweit immer wieder Menschen aufgrund ihrer Herkunft und Religion von Anderen ausgeschlossen werden. Bei Brot & Rosen werden Menschen nicht nur nicht ausgeschlossen, sie werden eingeladen und begegnen sich – sei es, wie kürzlich, bei unseren Offenen Abenden mit afghanischen Musikern oder in unserem Alltag. Und nach manchem Blick in die Tageszeitungen ist es umso schöner für mich zu sehen, was geschehen kann, wenn man Menschen eben nicht ausgrenzt, sondern ihnen Raum gibt, sich zu entfalten.

Dass wir ihnen Raum geben können, sich zu entfalten, haben wir vor allem auch Ihnen und Euch zu verdanken. Ohne Sie und ohne Euch wäre das in diesem Rahmen nicht möglich! Das wurde uns neulich auch wieder besonders bei unserem „Danke-Post“ -Abend, der wie immer hervorragend von Birke Kleinwächter vorbereitet war, bewusst. Wir alle von der Hausgemeinschaft saßen zusammen und bedankten uns in Briefen bei den vielen Menschen, die uns über das Jahr hinweg unterstützen. Danke, dass Sie, dass Ihr, uns dieses Zusammenleben ermöglicht! Wir wissen das sehr zu schätzen und wünschen auch Ihnen und Euch gute Begegnungen und immer wieder einen Grund zum Staunen!



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