Diakonische Basisgemeinschaft in Hamburg
Arbeit für Frieden und Gerechtigkeit
Gastfreundschaft für Flüchtlinge
Leben in Gemeinschaft
Ein Beispiel ist uns gegeben

von Jan-Peter Wilckens / November 2020

Jan-Peter Wilckens, Rauhäusler Diakon i.R., ist schon lange mit uns verbunden und besuchte uns im Sommer. Einige Wochen später schickte er diese Reflexion über unser Leben im „Haus der Gastfreundschaft“.

Im griechischen Lager sitzen Tausende Geflüchtete auf der Straße, aus brennendem Lager einmal mehr geflüchtet. Betroffenheit auf der einen und Impulse, diese Menschen nicht allein zu lassen auf der anderen Seite, treffen auf administratives Gerangel auf politischer Ebene. Unerträglichkeit und eigene Hilflosigkeit machen sprachlos.

So sitze ich zum Frühstück eingeladen bei Brot & Rosen am Tisch der "Diakonischen Basisgemeinschaft in Hamburg". Birke Kleinwächter lebt seit fast 20 Jahren in dieser Lebensgemeinschaft und bietet mit weiteren Gastfreundschaft für obdachlose Flüchtlinge.

Wenn ich mich in Hamburg aufhalte, bin ich hier gern Gast. Da geschieht etwas Besonderes. Ich fühle mich in der oben beschriebenen Sprachlosigkeit wie aufgehoben: Die eigene Hilflosigkeit erkennen und gleichzeitig die fast selbstverständlichen Schritte zu einem gewissen Maß von Erträglichkeit wagen. "Oft ist es zum Heulen", schreibt ein als Bundesfreiwilliger im Team dabei im Rundbrief der Gemeinschaft. Er hat hier für sich einen Ankerplatz entdeckt. „Ich suchte nach einem Ort, wo ich beten und arbeiten kann.“, höre ich ihn seinen Einsatz beschreiben.

Ich entdecke das Geschenk, das mir diese "Gemeinschaft an der Basis" macht. Mein Besuch in dieser von solcher Selbstverständlichkeit geprägten Lebensgemeinschaft bringt mich ins Gleichgewicht. Als Gast partizipiere ich und entdecke die Wohltat eines Beispiels: „Ein Beispiel habe ich euch gegeben.“, wird als Äußerung von Jesus überliefert; weniger als Mahnung mit erhobenem Zeigefinger, sondern als Ermutigung!

Ich erinnere mich, als ich mit Jugendlichen vor über 50 Jahren zum ersten Mal nach Taizé kam, an eine gewisse Beschämung. Die Art und Weise, wie wir unser Leben gestalten, geriet angesichts der auch dort präsenten Not und der selbstverständlichen Lebensart von Einfachheit und Gastfreundschaft in Konfrontation. Der uns begleitende Bruder der Gemeinschaft von Taizé, dem ich heute noch freundschaftlich verbunden bin, gab uns dieses auf den Weg: Freut euch über diesen Ort von Gemeinschaft und Engagement und entdeckt eure Möglichkeiten dort, wo ihr seid. So wurde Taizé für mich bis heute ein Ort der Orientierung.

Diese diakonische Basisgemeinschaft in Hamburg ist ein Ort der Freude und der Orientierung. Sie ist Ort der Vision, die im Hebräer-Brief sich so anhört: "Vergesst die Gastfreundschaft nicht, durch sie haben einige, ohne es zu ahnen, Engel beherbergt." (Hebräer 13,2)

Ich kann nur jedem empfehlen, als gern gesehener Gast an den verschiedenen Angeboten dieser Gemeinschaft hin und wieder teilzunehmen, um dem Selbstverständlichen Raum im Bewusstsein und Ermutigung im Tun zu geben. Ein Beispiel ist uns gegeben!



Mittragen

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