Diakonische Basisgemeinschaft in Hamburg
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Leben in Gemeinschaft
Der Umbau und das liebe Geld

von Birke Kleinwächter / März 2015

Wir haben uns vorgenommen, Euch und Sie regelmäßig über den Stand des Umbaus zu informieren. Ich verbinde das mit einem kurzen Bericht über unsere finanzielle Lage.

Unser Bauantrag ist beim zuständigen Amt eingegangen – nun harren wir der Antwort.

Die ehemaligen Jugendräume sind weitestgehend leer geräumt, so dass nach der hoffentlich bald erteilten Bewilligung keine unnötigen Verzögerungen passieren werden.

Wir hatten im letzten Rundbrief um weitere Unterstützung gebeten und wurden positiv überwältigt durch das Spendenaufkommen.

Gleichzeitig stellten wir einen Antrag auf Mitfinanzierung an das Hamburger Spendenparlament. Zu unserer großen Enttäuschung lehnte die vorgeschaltete Finanzkommission diesen Antrag mehrheitlich ab. Sie haben die Einschätzung, dass Brot & Rosen es aus eigener Kraft schaffen kann – was nichts anderes heißt als mit Hilfe unserer UnterstützerInnen!

Auch inhaltlich konnte sich die Finanzkommission nicht einigen. Sie meinen, dass es zur Zeit zu heikel sei, das „schwierige Thema der Flüchtlingsunterbringung“ im Spendenparlament einzubringen. Unsere im Vergleich zur Gesamtgesellschaft radikale Haltung zur Flüchtlingsthematik wurde ebenfalls kritisch gesehen.

Und als sei das noch nicht genug, kam gleichzeitig der neueste Kostenvoranschlag des Architekten ins Haus geflattert – er fiel deutlich höher aus als angenommen!

Wie gehen wir mit dieser neuen Situation um?

Zum einen haben wir nun Abstriche bei den Planungen gemacht und werden z.B. den im ehemaligen Jugendkeller genauso liebevoll wie unfachmännisch gelegten Steinfußboden und Teile der vorhandenen Einbauküche behalten. Dann werden wir so viele Arbeiten wie möglich selber erledigen – wer Lust hat, ein paar Tage mitzuhelfen, kann sich gerne bei uns melden. Wir rechnen nun mit Kosten von ca. 130.000 €.

Zum anderen geben wir die Wahrnehmung der Finanzkommission und den zum Abschluss des Telefonats tröstlich gemeinten Satz gerne weiter: „Ihnen trauen wir zu, dass Sie es schaffen!“ Uns ist klar, wir werden diesen Umbau durchführen. Der Bedarf an mehr Platz für Menschen in Not und Bedrohung ist extrem groß. 2014 lebten 33 Menschen als Gäste bei uns mit (zwischen 1 Nacht und dem ganzen Jahr), so viele wie nie zuvor! Unsere Bereitschaft, sich der Aufgabe und Verantwortung zu stellen, die uns überlassenen Räume im Haus zu gestalten und zu nutzen, ist unvermindert groß.

Beruhigend ist, das wurde mir im Nachhinein klar, dass wir nach so vielen Jahren von Außenstehenden noch immer als politisch klar positioniert und radikal erlebt werden. Deutlich ist aber auch, dass wir zwar einen sehr großen UnterstützerInnenkreis haben und im kirchlichen Umfeld wertgeschätzt werden. Außerhalb dieser Zirkel ist unser Projekt aber befremdend und nicht selbstverständlich unterstützenswert.

In einem Diagramm veranschauliche ich die Spendeneinnahmen im Vergleich der Jahre 2014 und 2013 (s. 1. Diagramm)

Dabei ist beachtenswert, dass der Monat Dezember immer der Monat ist, in dem wir ein Drittel oder mehr des Jahresspendenaufkommens erhalten. Wir haben das letzte Jahr mit einem Plus von 10.000€ abgeschlossen, was vor allem auf unseren Umbau-Spendenaufruf zurückzuführen ist (im letzten Dezember erhielten wir gut 50% der Gesamtspenden 2014). Im Laufe der letzten 10 Jahre haben wir außerdem nach und nach eine Baurücklage von inzwischen 40.000 € gebildet. Die wollen und werden wir komplett ausgeben für den Umbau.

Wofür gibt Brot & Rosen überhaupt Geld aus? Ein weiteres Diagramm soll diese Frage beantworten (s. 2. Diagramm).

Es sind die grundsätzlichsten Vereinszwecke, die das meiste Geld kosten: Miete und Versorgung der Flüchtlinge (Essen, Taschengeld, Medizin etc.). Hausgemeinschaft (Zusammenleben, z.B. kleine Anschaffungen, Geburtstagsgeschenke, Hausausflüge, Gemeinschaftswochenenden) und Haushalt (z.B. neue Teppichböden und Waschmaschine). Ein weiterer großer Posten ist die Vergütung für zwei Gleitzonenjobs sowie das Taschengeld für Freiwillige, um eine regelmäßige Präsenz im Haus und unseren Dienst zu gewährleisten. Auch unsere Verwaltungs- und Öffentlichkeitsarbeit, insbesondere der Rundbrief, braucht eine signifikante Summe Geldes. Zur Öffentlichkeitsarbeit gehört auch unsere „Dankepost“. Außerdem informieren wir in unserem Haus interessierte Gruppen zu verschiedenen Themen oder sind auf Einladung in Gemeinden, Schulen oder bei Tagungen und anderen Veranstaltungen. Nach Möglichkeit unterstützen wir finanziell andere Einrichtungen, die sich für Flüchtlinge einsetzen und für unsere Arbeit wichtig sind. Insbesondere ist hier das Medibüro zu erwähnen, zu dem auch unsere Gäste gehen und in dem Christiane Wiedemann und Marie Schuster mitarbeiten.

Neben den Umbaukosten in diesem Jahr werden wir außerdem zukünftig eine höhere Miete zahlen müssen. Wir wissen, dass wir das ohne die großartige Unterstützung so vieler Menschen nicht schaffen könnten. Wir danken für das in uns gesetzte Vertrauen und hoffen, auch weiterhin in unserem „Mikrokosmos“ Gottes Reich sichtbar zu machen. Eine andere Welt ist möglich!

P.S.: Die Spendenquittungen für 2014 sind verschickt (für alle Spenden ab 50€). Wenn unser Dank nicht angekommen sein sollte, dann bitte gerne bei uns anrufen und die Adresse durchgeben. Im Laufe eines Jahres kommt es vor, dass wir etwas übersehen oder nicht angemessen würdigen.



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