Diakonische Basisgemeinschaft in Hamburg
Arbeit für Frieden und Gerechtigkeit
Gastfreundschaft für Flüchtlinge
Leben in Gemeinschaft
Danke für die schöne Zeit

Elena Klett und Marie Schuster (r.) haben als Freiwillige mehr als 1 Jahr bei Brot & Rosen gelebt. Wenn auch ihr Interesse habt, eine Weile hier mitzumachen, dann meldet euch bei uns!

von Elena Klett / Juni 2017

Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Hamburger*innen,

meine Zeit hier bei Brot & Rosen neigt sich dem Ende zu und so möchte ich mich bedanken für die schöne Zeit!

Ihr alle habt dazu beigetragen, dass Hamburg zu einem Stück Heimat für mich geworden ist. Alles aufzuzählen, was ich während meiner Zeit bei Brot & Rosen erleben durfte, würde die Seiten des Rundbriefs sprengen. Einige Erlebnisse aber, die mich besonders gerührt und geprägt haben, möchte ich hier erwähnen.

Das Schönste für mich war das Miteinander-Leben. Wir haben viel unternommen, sind joggen und tanzen gegangen, waren gemeinsam auf Behörden und Veranstaltungen, haben gelacht und uns schweigend in den Arm genommen, als die Worte nicht mehr reichten. Die Menschen hier sind mir zu Freunden und Freundinnen geworden und ich habe in meiner Zeit hier mehr über Essen, Menschen und Kulturen gelernt, als ich es je im Internet oder mit Hilfe von Dokus auf Arte hätte lernen können.

Diese Erfahrungen haben Eindruck hinterlassen und den Wunsch in mir verstärkt, mich weiterhin für die Rechte der Geflüchteten einzusetzen. Denn auch das habe ich hier beispielhaft vorgelebt bekommen, was es bedeutet, Nächstenliebe und Solidarität konkret zu leben: insbesondere durch die Mitglieder der Kerngemeinschaft, durch die „Mahnwächler“ und die vielen tollen Menschen in Hamburg, die sich solidarisch mit Geflüchteten zeigen. Sie alle setzen die Worte von Papst Paul VI, „wenn du Frieden möchtest, musst du dich für Gerechtigkeit einsetzen“, in die Tat um.

Ich nehme von meiner Zeit hier neben unvergesslichen Momenten auch viel Hoffnung mit. Hoffnung, in einer Zeit, in der es viele Krisen auf dieser Welt gibt. Wieso ich das tue? Weil ich erleben durfte, wie gut es ist, wenn Menschen sich wertschätzend und aneinander interessiert aufeinander einlassen.

Erst gestern wieder erlebte ich das, als ich mit unseren muslimischen Mitbewohner*innen, die zur Zeit Ramadan begehen, zum Fastenbrechen zusammen saß. Sie sind Sunniten und Schiiten. Nach Sonnenuntergang wurde gewartet, bis auch unser schiitischer Mitbewohner essen durfte (ich habe gelernt, dass die Schiiten etwas später fastenbrechen). Ich sagte ihnen, dass ich das sehr nett finde, dass sie warten, bis auch er essen darf. Sie erklärten mir, das sei selbstverständlich für sie. Und als es dann soweit war, fing die eine an zu sagen „Guten Appetit“, der andere ergänzte „alle essen mit“ und ich fügte hinzu „Sunnit und Schiit!“, und wir lachten herzlich und haben gemeinsam gegessen. Momente wie diese geben mir Hoffnung, dass wir selbst die Veränderung sein können, die wir in der Welt sehen möchten.

Und so wünsche ich uns allen weiterhin viel Kraft, Zuversicht, einen langen Atem und ein gutes Miteinander, wo auch immer wir uns für andere einsetzen! Ich bin mir sicher, wir werden uns wiedersehen und hören voneinander.

Alles Liebe, Elena Klett



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