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Mit Klang und Schall - entwaffnet Rheinmetall!

Blockade der Waldweg-Zufahrt von Rheinmetall

Birke Kleinwächter (M.) bei den letzten Tönen vor der Räumung der Blockade

Abschlusskonzert auf dem Parkplatz von Rheinmetall

von Lebenslaute/ August 2020

Erfolgreiche Musikblockade bei Rheinmetall – Betrieb der Waffenfabrik gestört. Großes Abschlusskonzert in der Nähe des Hauteingangs“ – so beginnt die Pressemitteilung der Lebenslaute, aus der wir den Anfang zitieren. Zusätzlich drucken wir Teile der Rede beim Abschlusskonzert zur Begründung der Aktion ab. Birke Kleinwächter wirkte in Chor und Orchester bei der Aktion mit, Dietrich Gerstner als Unterstützer (DG).

„Am Montag, 17.8.20 wurden ab 5:40 die Zufahrten der Rheinmetall Landsysteme GmbH von 98 Musiker*innen des Aktionsnetzwerks Lebenslaute blockiert. Kein Fahrzeug konnte das Gelände verlassen oder auf das Gelände fahren. Während der Blockade erklang auf allen Zufahrten klassische und populäre Chor- und Instrumentalmusik. Gegen 7:00 Uhr wurden die Arbeitenden über einen Feldweg durch den Wald zu einem der vielen Nebentore geschleust. Wiederholte, spontane Musikblockaden der Feldwegzufahrt wurden von Polizeikräften geräumt.“ (...)

Wir sind hier, weil Rheinmetall für Leid und Tod steht
Hier in Unterlüß liegt die Hauptproduktionsstätte der Militärsparte Rheinmetall Defence. Hier produziert Rheinmetall Waffen und Munition, Komponenten für Panzer und betreibt Europas größtes privates Waffentestgelände.
Wir sind hier, weil Rheinmetall ausgehend von diesem Ort Milliardengeschäfte mit dem Tod macht. ...

Wir sind hier, weil Rheinmetall gegen Völkerrecht verstößt
Rheinmetall-Produkte werden an repressive und nationalistische Regierungen geliefert und in völkerrechtswidrigen Kriegen eingesetzt:
- Bei dem völkerrechtswidrigen Angriff der Türkei auf die Region Afrin in Nordsyrien im Januar 2018 wurden deutsche Leopard-Panzer mit Kanonen und Munition aus dem Hause Rheinmetall eingesetzt.
- Rheinmetall wirkte darauf hin, dass der Exportstopp von Südafrika nach Saudi-Arabien und in die Vereinigten Arabi-schen Emirate aufgehoben wurde. Somit sind Munitionslieferungen der südafrikanischen Rheinmetall-Tochter an die beiden Kriegsparteien im Jemenkrieg wieder möglich.

Wir sind hier, weil Rheinmetall die Militarisierung Europas vorantreibt
Rheinmetall übernimmt eine entscheidende Rolle beim Aufbau der sogenannten Europäischen Verteidigungsunion, nämlich bei der Entwicklung eines Kampfpanzers. Dieser Kampfpanzer ist nur wettbewerbsfähig, wenn hohe Stückzahlen verkauft werden können. Dafür schuf die deutsche Regierung 2019 Exporterleichterungen für Rüstungsgüter. ...

Wir sind hier, weil Rheinmetall mit unserem Geld wirtschaftet
Ethische Hemmungen sind bei Gewinnmaximierung mit Rüstungsgütern hinderlich. Die meisten Menschen haben solche Hemmungen. Zahlreiche deutsche Investoren haben in Rheinmetall investiert. Z.B. der Fondsanbieter der Sparkassen-Gruppe Deka Investment oder eine Tochter der Deutschen Bank. Die Aktie von Rheinmetall ist in vielen Fonds versteckt. Niemand kann sicher sein, nicht indirekt zur Finanzierung des Konzerns beizutragen. ...

Wir sind hier, weil durch Rheinmetall Kriegsführung ohne Bundestagsbeschluss erleichtert wird
Seit über 10 Jahre ist Rheinmetall in der Entwicklung von unbemannten Flugsystemen tätig. Solche Drohnen ermöglichen militärisches Handeln im Ausland ohne vorherigen Bundestagsbeschluss. Deutsche Soldaten steuern so den Tod vom Schreibtisch aus - jenseits parlamentarischer Kontrolle.

Wir sind hier, weil Rheinmetall von Zwangsarbeit profitiert hat
E
in weiteres dunkles Kapitel ist die Geschichte Rheinmetalls: Während der Nazizeit waren 900 jüdische Frauen im Außenlager Tannenberg des KZ Bergen-Belsen gefangen. Sie wurden als Zwangsarbeiterinnen bei Rheinmetall misshandelt und getötet. Ein öffentliches Gedenken oder eine individuelle Entschädigung verweigert Rheinmetall bis heute. Wir unterstützen Initiativen, die eine ungeschminkte Erinnerungskultur erschaffen wollen. Dazu gehört auch die Wiederherstellung des im letzten Jahr zerstörten Weges der Erinnerung und des Gedenksteins. ...

Wir sind hier, weil Rheinmetall die Klimakatastrophe anheizt
Von der Öffentlichkeit fast unbeobachtet, gehören Krieg und Militär zu den schlimmsten Umweltsündern. Allein das Militär heizt die Klimakatastrophe in einem Ausmaß an, das die Klimaschädlichkeit ziviler Klimakiller bei weitem übertrifft. Ein einziger Leopard-2-Panzer verbraucht im Manövereinsatz 530 Liter Sprit auf 100 Kilometer.

Wir sind hier, weil Rheinmetall zur Abschottung Europas beiträgt
Klimawandel und Kriege sind die Hauptursachen für Flucht. Europa riegelt seine Grenzen gegen fliehende Menschen ab - mit Hilfe von Überwachungstechnologie von Rheinmetall. Somit ist Rheinmetall mitverantwortlich für die bekannten katastrophalen Folgen für die Fliehenden. ...

Wir sind hier, weil wir Rüstungsproduktion beenden wollen
W
ir verurteilen nicht die Menschen, die bei Rheinmetall arbeiten. Wir verurteilen die Waffenproduktion als solche und die Politik dahinter. Wir möchten diejenigen, die ihren Arbeitsplatz bei Rheinmetall haben, auffordern, sich mit uns für eine Umwandlung ihrer Produktion einzusetzen.
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs zwangen die Alliierten Rheinmetall, den Schwerpunkt auf die Fertigung ziviler Güter zu verlegen, wie z.B. Büromaschinen und Lokomotiven. Eine solche Rüstungskonversion ist auch heute möglich. ... Wir möchten, dass Rheinmetall seine Produktion umstellt – in Richtung gesellschaftlich sinnvoller Produkte für die Energiewende, für die Eindämmung des Klimawandels, für Technologien, die auch künftigen Generationen nützlich sind. ...“

Viele Fotos sowie die vollständige Rede und die Pressemitteilung stehen auf www.lebenslaute.net.



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