Diakonische Basisgemeinschaft in Hamburg
Arbeit für Frieden und Gerechtigkeit
Gastfreundschaft für Flüchtlinge
Leben in Gemeinschaft
Bunt und vielfältig

Ein bunter, schöner Tag für alle im Zoo.

von Dietrich Gerstner/ Juli 2016

Noch ganz erfüllt von unserem Jubiläumsfest schreibe ich diese Zeilen und schaue zurück auf eine bunte und erfüllte Zeit, die sich in der Vielfalt unseres Festtages dann widerspiegelte.

Kreuzweg für die Rechte der Flüchtlinge und gemeinschaftliches Osterversprechen, Zoobesuch und Museumsnacht, 'Offene Abende' zur sozialpolitischen Situation in Griechenland und zur Vielfalt der Willkommenskultur hier in Deutschland, Menschenkette gegen Rassismus und Bündnisgründung der Hamburger Initiativen zur Unterstützung von Geflüchteten, europäisches Treffen der Catholic Worker-Gemeinschaften und viel Besuch im Haus... Und dazwischen und immer weiter viel Alltag mit Kochen und Essen, Lachen und Grübeln, Kommen und Gehen – so bunt ist dieses Leben, dass ich selbst nach 20 Jahren Brot & Rosen immer noch und immer wieder staune über diese Vielfalt!

Auf ein paar Ereignisse der letzten Monate gehe ich hier kurz ein:

Dank unserer „Kulturbeauftragten“ Birke, die sich immer wieder um Veranstaltungskalender und Tickets kümmert, gab es tolle Hausausflüge ins Museum und in Hagenbecks Tierpark gemeinsam mit Leuten aus den Gästewohnungen der Kirchlichen Flüchtlingsarbeit. Es tut offenbar allen gut, etwas gemeinsam zu unternehmen, zumal der eine oder die andere noch neu in der Stadt ist und sich alleine nicht so gerne aus dem Haus traut.

Aber auch im Haus war und ist viel Bewegung: Nach dem Weggang von Anne, Manuel und Noah Rogers im März macht erfreulicherweise Elena Klett seit Mai als Freiwillige bei uns mit. Rund um unser Fest hatten wir sehr viel Besuch von Familie und ehemaligen MitbewohnerInnen. Und aktuell leben gleich zwei Familien für ein bis vier Wochen bei uns mit, so dass zum Haushalt sage und schreibe 28 Personen gehören! So viel wie noch nie. Sie bzw. wir kommen aus Honduras, Ghana, Elfenbeinküste, Kenia, Afghanistan, Syrien, Serbien und Deutschland. Und doch kann es sein, dass um den Esstisch nur einige Personen sitzen, da unser Alltag in der Großstadt und dann auch noch der Ramadan zu recht verschiedenen Lebensrhythmen führt. Da ist es gut, ein gemeinsames wöchentliches Haustreffen zu haben oder sich zu EM-Fußballspielen rund um den Fernseher zu versammeln.

Unsere Jubiläumsfestwoche begann bewegt auf der Straße: Am Sonntag, 19. Juni fand in Hamburg zunächst die Fahrradsternfahrt für eine Mobilität ohne Autos statt. Im Anschluss war die Hansestadt teil einer bundesweiten Aktion gegen Rassismus und für Menschenrechte und Vielfalt. Viele tausend Menschen bildeten nach einer Auftaktkundgebung eine Menschenkette von der jüdischen Synagoge im Univer-sitätsviertel über den Jungfernstieg, vorbei an der ev.-luth. Hauptkirche St. Petri hin zur islamischen Al-Nour Moschee. Die kilometerlange Kette zu schließen, war keine Schwierigkeit, denn vielen Menschen ist es wichtig zu zeigen, dass sie Solidarität und Vielfalt in der Gesellschaft leben wollen.

Tags darauf am 20. Juni, dem Weltflüchtlingstag, fand in diesem Geiste die Gründung eines Bündnisses Hamburger Flüchtlingsinitiativen statt. VertreterInnen von fast 100 Initiativen, die sich rund um die Flüchtlingsunterkünfte freiwillig engagieren, kamen zusammen, um sich offiziell zusammen zu schließen. Ihr Hauptanliegen ist es, die Interessen der Flüchtlinge selbst und der vielen Menschen, die sich solidarisch für sie engagieren, sichtbarer und damit politisch gewichtiger zu machen. Auf der praktischen Ebene will das Bündnis eine starke Interessenvertretung gegenüber der Verwaltung und der lokalen Politik ausüben. Ich bin froh über diese Bewegung hin zu mehr gesellschaftlicher Sichtbarkeit, denn nach all der praktischen Unterstützung für die vielen hierher geflüchteten Menschen brauchen wir auch mehr politisches Gewicht, um das Grundrecht auf Asyl und das Recht auf ein menschenwürdiges Ankommen in dieser Gesellschaft vor weiteren Einschränkungen zu schützen.

Das alles braucht einen langen Atem. Darum tut es gut, Feste zu feiern und sich am Gelungenen zu freuen, um Kraft zu tanken für die weiteren Aufgaben. In diesem Sinne bin ich dankbar für unser wunderbares Jubiläumsfest und freue mich an der Energie, die es mir und uns gegeben hat!



Mittragen

Unsere Gastfreundschaft für obdachlose Flücht­linge wird erst mög­lich durch Spenden und ehren­amtliche Mitarbeit
weiter...

Mitfeiern

Hausgottesdienste, Offene Abende und immer wieder mal ein Fest: Herzlich will­kommen bei uns im Haus der Gast­freund­schaft
weiter...

Mitbekommen

Möchten Sie regel­mäßig von uns hören und mit­bekommen, was pas­siert? Abonnieren Sie am besten unseren kosten­losen Rundbrief
weiter...

Mitleben

Immer wieder fragen uns interessierte Menschen, ob und wann sie uns be­suchen kommen können. Wir freuen uns sehr über dieses Inter­esse.
weiter...