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Nachhaltig leben und kreativ kochen

Das ganz große Geschenk ist die Tischgemeinschaft

von Johannes Varelmann / Mai 2020

Zu Beginn meines Freiwilligendienstes wurde mir gesagt, dass ich auch immer mal wieder für die große Tischgemeinschaft kochen soll. Mein Respekt war groß, für so viele Menschen zu kochen. Und für eine besonders gute Küchenfee habe ich mich auch nicht gehalten außer bei ein paar vorzeigbaren Gerichten. Doch ich habe das Kochen bei Brot & Rosen als eine schöne und sinnvolle Tätigkeit kennen gelernt.

Gerade in der Küche kann man prima nachhaltig und in mehrfachem Sinn „ressourcen-orientiert“ arbeiten. Ich wende dazu fast immer den Dreischritt an, der mir aus der Christlichen Arbeiter-Jugend bekannt ist: Sehen – Urteilen – Handeln.

Sehen: Was ist gerade da an Gemüse und müsste dringend weg? Manches Gemüse wird von anderen nicht so schnell oder gerne verkocht (Pastinaken, Kohlrüben, Rosenkohl, Winterrettich und Topinambur waren nicht so beliebt). Was steht schon eine Weile irgendwo in einem Schrank herum und könnte gut verbacken oder verkocht werden? Die Gemüse-Ecke bei Brot & Rosen ist häufig wie ein reich gedeihender Garten. Und Kochen ist dann wie in konkrete Arbeit umgesetzter Erntedank.

Urteilen: Was lässt sich aus dem Vorhandenen machen? Was kommt gut an, in welcher Kombination? Und was ist auch nicht so gut angekommen? Wo kann man ungewohntes Gemüse gut im Essen verstecken? Was braucht es noch, damit es für alle schmackhaft wird? Müssen noch Rezepte zu Rate gezogen werden? Ein ganz leckeres Rezept ist mir bei Recherchen zu Mangold untergekommen: Mangold-Rouladen mit Joghurt-Dip. Es ist weiter unten auf dieser Seite zu finden. In der Anwendung wurde es zwar ein wenig dem angepasst, was da bzw. nicht da war (Cashew statt Mandeln, Rosinen statt Cranberries, Erdnuss- statt Mandel-Muss, und ohne Safran ging es auch).

Handeln: Frisch ans Werk und ordentlich geschnippelt. Eintopf ist immer eine tolle Gelegenheit, um viele verschiedene Gemüsesorten unterzubringen, aber Backofengemüse ist noch besser. Und im Salat aus verschiedenen Wurzelgemüsen lassen sich viele der Winter-Unbekannten toll verwerten. Auch die alte Kantinenregel lädt zu Kreativität ein: Reste am Besten in einer anderen Form neu anbieten. So wird aus Reis, Quinoa und Rote-Beete-Salat mit ein paar neuen Zutaten ein gehaltvoller Wintersalat, aus Rotkohlsalat warmes Gemüse, aus Backofenkartoffeln wiederum Kartoffelsalat.

Die geschenkten Lebensmittel (und auch die sehr bewusst gekauften) erlebe ich so wirklich als Gaben, mit denen wir gestalten dürfen. Und die Begeisterung, mit der am Nachmittag ein Kuchen verschwindet, ist für weitere Küchentätigkeiten auch sehr motivierend.

Und hier das Rezept für die Mangold-Rouladen mit Joghurt-Dip:

Für die Rouladen
200 g Quinoa
400 ml Gemüsebrühe
2 Zwiebeln
80 g Mandeln
100 g Cranberries
1 Stück Ingwer (ca. 2 cm)
1/2 Teelöffel Safran
3 Esslöffel Cashewmus
6 Minzblätter
8 große Mangoldblätter
4 Esslöffel Sonnenblumenöl
Salz, Pfeffer

Für den Dip
100 ml Sojajoghurt
1/2 Limette
1/3 Bund Minze
Salz, Pfeffer

Für die Füllung
Quinoa in Brühe aufkochen und nach Packungsanleitung zubereiten.
Zwiebeln schälen und fein würfeln.
Mandeln in einer Pfanne ohne Öl anrösten, leicht abkühlen lassen und mit Cranberries grob hacken.
Ingwer schälen und fein reiben.
Öl erhitzen.
Zwiebeln und Safran ca. 2 Minuten anbraten.
Ingwer und Mandeln hinzufügen und ca. 1 Minute anbraten.
Mit Cashewmus , Cranberries und Quinoa vermengen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Mangoldblätter vom Strunk befreien.
Blätter in kochendem Wasser ca. 1 Minute blanchieren und mit kaltem Wasser abschrecken.
Auf jedem Blatt 2-3 EL Quinoamischung verteilen, dabei einen Rand von 2 cm lassen.
Mangoldblätter an drei Seiten einklappen.
An der vierten Seite fassen und aufrollen. Mit Küchengarn oder Zahnstochern fixieren.
Für den Dip Limette auspressen und Minze fein hacken.
Mit Sojajoghurt vermischen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Rouladen mit Dip servieren.



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