Diakonische Basisgemeinschaft in Hamburg
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Leben in Gemeinschaft
Wer zu mir kommt...

Selten sind wir in der Lage, eine Familie aufzunehmen, wie hier, da wir nur einzelne Zimmer vergeben können.

Die Redakteurin der Evangelischen Kirche im NDR, Julia Heyde de López, führte mit Dietrich Gerstner ein Gespräch über die Jahreslosung und wie wir sie bei Brot & Rosen verstehen. Herausgekommen ist ein kurzes Radiostück, das am Sonntag, 9.1.2022 morgens in der Sendung „Moment mal“ im NDR 2 zu hören war. Aktuell ist der Podcast weiterhin dort zu finden (www.ndr.de/kirche).

Auch das neue Jahr steht wieder unter einem biblischen Motto. Diesmal: ein Vers aus dem Johannesevangelium. „Jesus Christus spricht: Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.“ Die Jahreslosung 2022.
„Sie passt total zu uns, auch wenn sie, das muss man sagen, total herausfordernd ist. (…) Bei uns heißt es dann: Wer zu uns kommt, den/die werden wir aufnehmen, Komma, wenn wir Platz haben, wenn wir Energie haben. Und manchmal auch, wenn wir eigentlich keine Energie haben…

Erklärt Dietrich Gerstner. Er gehört zur diakonischen Basisgemeinschaft „Brot & Rosen“, eine Art christliche Wohngemeinschaft in Hamburg, gegründet vor 25 Jahren. In ihrem Haus der Gastfreundschaft leben Deutsche und Flüchtlinge zusammen.
„Es gibt Brot, es gibt ein Dach überm Kopf, es gibt ein Bett, einen Tisch, ne warme Mahlzeit, es gibt Sicherheit – aber eben mehr. Dieses Mehr, das macht dann das Familiäre, dieses Sich Wohlfühlen.“

Denn man brauche beides, betont er: Brot und Rosen, wenn man so will – das Notwendige und das, was froh und lebendig macht. Derzeit haben sie zwölf Mitbewohner*innen: aus Afghanistan, Syrien, Ghana und der Elfenbeinküste. Aber Gerstner kennt auch die Situation, wenn man gerne helfen würde und trotzdem jemanden abweisen muss, zum Beispiel weil das Haus voll ist.
„Die Versuchung ist, Ja zu sagen – Ja, komm! Ja, ich sehe dein Elend! Ja, ich will dir helfen. Ja, ich möchte etwas für die Gerechtigkeit tun, das ist ja auch ein politisches Thema…“

Aber das geht leider nicht immer. Um auch in Zukunft weiter oft „Ja“ sagen zu können, sei ein „Nein“ manchmal notwendig, erklärt er. Jedes Mal wieder eine Gewissensfrage, die man mit sich ausfechten müsse. Die Jahreslosung regt an, darüber nachzudenken, dass wir bei Gott schon angenommen sind. Und deshalb allen Grund haben, auch für andere die Türen offen zu halten. Der Vers ist im Grunde eine doppelte Einladung.
„Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen. – Das sind ja verschiedene Ebenen. Die eine ist, dass ich mir das gerne zusprechen lassen möchte, das ist für mich ne Kraftquelle. Und wenn ich es jetzt beziehe auf diese physische Realität, auf dieses Aufnehmen des Andern, der Anderen, dann wünsch ich mir und hoff ich, dass wir uns davon auch als Gesellschaft inspirieren lassen.“

Erklärt Dietrich Gerstner von der Basisgemeinschaft „Brot & Rosen“. ■



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